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Das Autoritätsproblem - Die Ursache allen Übels
Im diesem Vortrag von Kenneth Wapnick, Ph.D., geht es um folgendes:
1. Erklärung der Hintergründe, wie das Autoritätsproblem entstand; Textbuch,S. 46
2. Wie das Autoritätsproblem unsere unterbewusste Schuld hochkommen lässt
3. Wie wir es täglich ausleben
4. Wie wir es betrachten sollen, um es los zu werden
Nachfolgend ist die Übersetzung eines Teils, dieses Wapnick-Vortrags, der sich mit dem Autoritätsproblem befasst, und in diesem Zusammenhang auch mit der Shakespeare-Tragödie Macbeth.
Dieses Seminar fand im Mai, 2003, in der “Stiftung für Ein Kurs in Wundern”, in Temecula, Kalifornien, USA, statt.
Dr. Wapnick: Wir besprechen hier die Entscheidung von Macbeth, dem Heerführer von König Duncan, auf illegale Weise König zu werden, was EKIW als das Autoritätsproblem beschreibt. Macbeth’s Entscheidung bezieht sich eigentlich auf das Ego-Prinzip “Der-Eine-oder-der-Andere” (wird gewinnen, aber nie beide). Dieses Prinzip ist der Kern des Autoritätsproblems.
Im Schauspiel Macbeth, ist Duncan die oberste Autorität; er ist König von Schottland. Aber Macbeth will König sein. Er versteht, dass wenn er König sein will, jemand entthront werden muss, was offensichtlich der König selbst ist.
Die selbe Entscheidung trafen wir alle zu Beginn, als der eine Sohn Gottes. (Das war, bevor wir uns in Milliarden von Teilen (Körpern) aufsplitterten). Wir wollten König sein, die höchste Autorität. Aber da gabe es ein Problem: Gott war im Wege. Deshalb setzten wir uns - im übertragenen Sinne - hin, und schrieben ein Theaterstück, worin wir der Sohn des Königs sind.
Macbeth ist zwar nicht der Sohn des Königs Duncan, aber Macbeth wird von Duncan sehr geschätzt. Nun schreiben wir, als der eine Sohn Gottes - der bereits meint, von Gott getrennt zu sein - dieses Stück, worin der Sohn sich über den Vater erhebt. (Das ist der Beginn des Autoritätsproblems.)
Dies ist übrigens auch das Thema von Freud’s Schrift, "Totem und Tabu", einem sehr berühmten Buch. Die wichtigste Aussage darin ist die vom Mord der Brüderhorde am Urvater, als Quelle der Kultur. Diese Brüderhorde tötete nicht nur den Urvater, sondern sie frassen ihn auch auf. Das ist die ursprüngliche Geschichte, die wir auch heute noch, immer und immer wieder ausleben. Geistig sind wir gemeinsam, der eine sich getrennt fühlende Sohn (Gottes). Um zu “überleben”, müssen wir Gott eliminieren. Dies nennt EKIW das Autoritätsproblem.
Schauen wir uns ein paar diesbezügliche Stellen im Textbuch an:
T.S. 48, Paragraph 7: “Ich (Jesus) habe verschiedene Symptome (des Autoritätsprinzips) erwähnt (körperliche und psychische), und auf dieser Ebene gibt es eine nahezu endlose Vielfalt.”
Dr. Wapnick: Das sind all die verschiedenen Vorgehensweisen, um Leute zu töten (entweder in Gedanken oder körperlich). Darum geht es vor allem in den “besonderen Beziehungen”, welche der Kurs detailliert beschreibt. (Eine kurze Definition der besonderen Liebes- und Hass-Beziehung, findest du in den letzten Einträgen auf dieser Seite.)
In den besonderen Beziehungen treten all die raffinierten, hinterhältigen, intelligenten, subtilen Methoden zutage, wodurch wir von anderen stehlen, was wir von ihnen haben wollen. Grundsätzlich hinterlassen wir die Beraubten entmachtet (symbolisch: getötet), denn wir haben nun, was wir wollten.
T.S. 48, 7. 2+3 : “Es gibt jedoch nur eine Ursache für sie alle (für alle Tötungsimpulse): das Autoritätsproblem. Das ist die Wurzel allen Übels”.
In der Bibel wird das Geld als die Wurzel allen Übels bezeichnet. Wenn wir uns Macbeth ansehen, war sein Autoritätsproblem, dass er durch Mord König werden wollte. Und genau das war die Wurzel oder die Ursache allen Übels, das anschliessend im Shakespeare Schauspiel, über Macbeth hereinbricht. Denn Sünde erzeugt Schuldgefühle, und Schuld führt zu Angst vor Bestrafung, die wir vorsorglich mit Angriff zu verhindern suchen, was jedoch zu noch mehr Schuldgefühlen führt. Das ist die Ursache aller Probleme.
T.S. 48, 7.5 : Nur der zweite Teil des Satzes: “Das Autoritätsproblem akzeptiert nur den einen, unvorstellbaren Gedanken (dass wir dem Willen Gottes Widerstand leisten, und Gott eliminieren können, um IHN durch uns zu ersetzen) als Prämisse, welcher nur unvorstellbare Ideen (die Welt, in der wir zu wirken meinen) erzeugen kann.”
Dr. Wapnick: Das Autoritätsproblem besagt: “Ich kann König sein, nicht jemand anderer. Ich werde tun, was ich will, nicht was Gott will.” Übersetzt auf diese Welt, weist dies auf das Autoritätsproblem hin, das wir alle haben. Es ist die folgende Haltung...
“Niemand hat mir zu sagen, was ich tun soll, denn ich werde tun, was ich will”. Das heisst nicht, dass wir immer tun müssen, was uns andere sagen, aber es betrifft uns besonders, wenn das Autoritätsproblem bei uns so offenkundig ist, dass die übliche, innere Reaktion auf eine Anweisung oder einen Ratschlag, immer unser Nein ist.
Wir sprechen hier nicht vom Verhalten, das zu tun, was andere uns anweisen zu tun. Aber sehr oft wird gar nicht erwogen, was es bedeutet, das zu tun, was andere uns anweisen zu tun, denn die unmittelbare Antwort ist...
“Wenn ich ja sage, so werde ich herabgemindert. Ich will aber das Wichtigste sein. Wenn ich jedoch den Rat von jemandem annehme, so weiss die andere Person mehr als ich. Ich will es aber besser wissen. Jeder Heranwachsende durchläuft diese rebellierende Phase. Und genau das ist es, was wir ursprünglich mit Gott taten (Rebellion).
Deshalb geht aus dem unvorstellbaren Gedanken, eine unvorstellbare Welt hervor. All die anderen Gedanken, die aus der Ego-Denkweise stammen, leiten sich von diesem ursprünglichen Gedanken ab, dass wir “König” sein wollen; dass nicht Gott die Autorität ist, die uns geistig als EINS erschaffen hat. Es ist der Gedanke, dass wir das Unmögliche erreicht haben (uns von Gott zu trennen). Daraus resultieren die Ego-Gedanken von Sünde, Schuld, Angst, Mord, Besonderheit, sowie die Idee, dass immer der-Eine-oder-der-Andere verlieren/gewinnen muss. Und daraus resultiert unsere Welt, die aus diesen Gedanken hervorging.
Das Problem der Autorität ist eigentlich eine Frage der Urheberschaft. Wenn ich ein Autoritätsproblem habe, ist es immer, weil ich (fälschlich) glaube, ich sei mein eigener Urheber, mein eigener Schöpfer und nicht Gott. (Die Idee ist: “Ich habe mich zu dem gemacht, was ich heute bin.”) “Ich fühle mich so schuldig darüber, zu meinen, mich von Gott getrennt zu haben, dass ich die Verantwortung für meine Schuld auf jemand anderen projizieren muss.”
Immer wenn ich wütend werde, und jedesmal wenn ich einen urteilenden oder kritischen Gedanken habe, projiziere ich meine unterbewussten Schuldgefühle auf jemand anderen. Deshalb entsteht der typische Ego-Gedanke: “Ich bin nicht schuldig, sondern jemand anderer ist ganz offensichtlich schuldig.” (Warum offensichtlich? >>> Weil fast jeder andere Betrachter einer Situation, die verurteilt wird, auch glaubt, dass die als schuldig wirkende Person, offensichtlich schuldig ist.)
Ich brauche aber nicht immer damit übereinzustimmen, was jemand tut. Doch wenn ich über eine Person wütend werde, oder wenn ich meinen inneren Frieden verliere, ist das immer ein klarer Hinweis, dass ich meine unterbewusste Schuld darüber, dass ich glaube, ich sei mein eigener Schöpfer, dass ich eigentlich glaube, ich sei Gott, auf die andere Person projiziere. Und dann geniesse ich die Gelegenheit, jemanden angreifen zu können. Daher greifen wir ganz allgemein gerne an. Regierungen tun das, genauso wie unterschiedliche Gruppen einander gerne angreifen, oder Familienmitglieder untereinander. Alle greifen gerne alle anderen an.
Erinnern wir uns daran, dass EKIW lehrt, Angriff sei nicht nur ein leichter Anflug von Verdruss, sondern auch heftige Wut (Ü.S. 32, 2.5). Es ist wie mit dem Schwangersein. Du kannst nicht ein wenig wütend sein, denn wir sind entweder mörderisch (falsch-gesinnt) oder liebevoll (recht-gesinnt). Es gibt kein Dazwischen. Wenn wir uns als unabhängiges Einzelwesen erleben, was fast die ganze Zeit der Fall ist, besonders wenn wir uns als wichtig und als besonders gut oder besonders schlecht vorkommen, oder als ungerecht behandelt, so wird unsere Schuld weiter verstärkt.
Allein der Umstand, dass wir uns als unabhängiges Einzelwesen vorkommen, sagt uns, dass ich mich als Verursacher meiner eigenen Wirklichkeit betrachte. Meine (unterbewussten) Schuldgefühle darüber sind so enorm, dass ich die Schuld fortwährend nach aussen projizieren und dadurch stets Fehler in anderen sehen muss.
T.S. 48, 8.3+4 : “Du nimmst die Situation dann - wenn du ein Autoritätsproblem hast - so war, dass andere buchstäblich mit dir um deine Autorschaft kämpfen. (Wapnick: Das ist z.B. in einer Situation der Fall, wo ich meine, jemand schränke meine Selbstständigkeit ein.) Das ist der grundlegende Irrtum all jener, die glauben, sie hätten Gottes Macht usurpiert.” (Usurpieren bedeutet, sich etwas widerrechtlich anzueignen.)
Dr. Wapnick: Ob du dir die Macht Gottes widerrechtlich angeeignet hast oder nicht, ist völlig unwichtig, denn du, als unabhängiges Einzelwesen, wirst einfach glauben, dass du es tatest. Doch selbst wenn Menschen dich verletzten wollen, wenn sie in Konkurrenz mit dir stehen, oder sogar wenn sie dich töten wollen, brauchst du das, was sie tun, nicht persönlich zu nehmen. Wenn du es aber persönlich nimmst, wenn du meinst, sie greifen dich an, anstatt zu erkennen, dass sie nur ihre eigene Schuld auf dich projizieren, die mit dir überhaupt nichts zu tun hat; wenn du also glaubst, sie greifen dich an, dann geht es um das Folgende, das Jesus uns sagt...
“Du hast geglaubt, du hättest dir die Macht Gottes widerrechtlich angeeignet. Du meinst, du wissest, was für dich das Beste sei. Und deshalb glaubst du (aufgrund deiner unterbewussten Schuld), dass du die Strafe, für dein ungerechtfertigtes Aneignen der Macht Gottes, “verdienst”. Doch weil du die Tatsache verdrängt hast, dass du der ursprüngliche Sünder bist, nimmst du nur wahr, was andere dir antun.”
Dadurch lässt dich das Ego glauben, die Anderen würden dir alles antun, weil sie gemein, gefühllos, lieblos und bösartig sind. Deshalb meinst du, die Haltung des Unschuldigen annehmen zu müssen - EKIW nennt es, “das Gesicht der Unschuld” annehmen - und du reagierst auf Angriff stets mit deinem Gegenangriff.
T.S. 48, 8.5 : “Dieser Glaube macht ihnen (uns) sehr viel Angst, obwohl er Gott sicher nicht kümmert.” Denn Gott weiss nichts von diesem falschen Glauben, weil der Gedanke völlig ausserhalb der wahren Wirklichkeit liegt, sowie ausserhalb der Wahrheit.
T.S. 48. 8.6 : “Allerdings liegt GOTT viel daran, den falschen Glauben aufzuheben, nicht um SEINE Kinder (uns alle) zu bestrafen, sondern weil ER weiss, dass dieser Glaube sie (uns) unglücklich macht.”
Einer der christlichen Grundsätze ist, dass Gott uns bestrafen wolle und, dass uns dies glücklich machen werde (!) Im Christentum wird geglaubt, Gott wolle unsere Sünden aufheben, indem er uns bestrafe. Zuerst, indem ER Jesus bestrafte (mit der Kreuzigung) und anschliessend jede(n) von uns. Alsdann müssen wir uns auf ein Leben gefasst machen, worin wir die verschiedensten Opfer zu erbringen haben (was absurd ist!).
In EKIW sagt uns Jesus aber, dass Gott nichts von alldem wisse. ER will uns nicht bestrafen. ER weiss nicht einmal, dass wir IHN verlassen haben, denn wir haben IHN nicht verlassen (wir glauben in unserem Traum des Getrennt-seins nur fest daran, IHN verlassen zu haben). Unsere Albträume haben nicht die Macht, die wahre Wirklichkeit zu verändern.
T.S. 48. 8.7 : “Den Schöpfungen Gottes ist ihre wahre AUTORSCHAFT (durch Gott) gegeben, du aber ziehst es vor, anonym zu bleiben (ohne einen Namen, d.h. ohne Gottes Namen, worin wir in Wahrheit alle EINS sind), wenn du dich entscheidest, dich von deinem AUTOR (deinem Verursacher, d.h. von Gott) zu trennen.”
Alles gründet deshalb auf unserer (falschen) Entscheidung, uns von der Liebe Gott zu trennen. Wir wollten nämlich unsere eigene Autorität sein. Wir wollten niemanden über uns haben. Wir wollten nicht, dass Gott die Ursache sei, und wir “nur” die Wirkung von IHM. Das also ist die Grundlage unseres gemeinsamen Autoritätsproblems.
Das Autoritätsproblem macht sich auch darin bemerkbar, als Mensch entweder eine Autorität zu sein und diese Autorität auszuüben, oder darin, eine Autorität zu sein und gleichzeitig davor Angst zu haben, diese Autorität auszuüben. Genauso ist es im umgekehrten Fall, wenn wir in dauerndem Kontakt mit einer Autorität stehen, und versuchen, die Anforderungen dieser Autorität ständig zu überbieten, indem wir z.B. sehr unterwürfig sind, weil wir eine nette Person sein und nicht niedergemacht werden wollen.
Das Autoritätsproblem macht sich auch bemerkbar, wenn wir gegen die Autorität rebellieren, mit der wir im Kontakt sind. Es kommt nicht darauf an, welche Form das Problem mit einer Autorität annimmt. Durch dein Problem mit irgendeiner Autorität, verstärkst du unterbewusst stets deinen Glauben, du seist allein und ohne Gott. Du bist aber nur allein, weil du deine persönliche Autorität der WAHREN AUTORITÄT (GOTT) entrissen zu haben glaubst. Auf diesem falschen Glauben gründet die ganze Schuld, die in uns schlummert.
T.S. 49, 10.3 : “Das Problem, das ein jeder lösen muss, ist die grundlegende Frage der Autorschaft.” Das geht zurück auf das, was oben im Paragraph 8 gesagt wurde. “Alle Angst rührt letztendlich von der Verleugnung der AUTORSCHAFT her, manchmal auf sehr verschlungenen Wegen.”
Das Ego-Denken wird sehr verworren und kompliziert, doch der Zweck seiner Kompliziertheit ist, die Einfachheit des Problems zu verschleiern. Das einfache Problem ist unsere Entscheidung, selbstständig zu sein (ohne Gott), d.h. die Entscheidung ist, selbst “König” oder “zu oberst” zu sein.
T.S. 49, 10.5 : “Die Kränkung trifft niemals Gott,” -- denn Gott weiss von all dem überhaupt nichts. Das Autoritätsproblem hat mit Gott nichts zu tun. Das Autoritätsproblem ist eigentlich unsere Projektion des Ego-Gottes -- “sondern die Kränkung trifft nur die, die IHN (den bedingungslos liebenden Gott) verleugnen. SEINE AUTORSCHAFT zu verleugnen, heisst, dir selbst den Grund für deinen Frieden zu versagen, so dass du dich nur in Segmenten (getrennt) siehst. Diese seltsame Wahrnehmung ist das Autoritätsproblem.”
Du erlebst dich, wie gesagt, als getrennt. Sogar unser Körper besteht aus unterschiedlichen Segmenten (Teilstücken). Und die gesamte SOHNSCHAFT besteht aus unterschiedlichen Stücken (den zahllosen Körpern). All dies kommt vom Ausleben des Autoritätsproblems, denn im Himmel, bei Gott, gibt es keine Segmente. Dort gibt es nur das EINSSEIN unseres einen, wahren SELBSTes als Christus.
Wir glauben, hier zu sein, getrennt von allen Anderen und gezwungen, mit Anderen in Beziehungen zu treten, weil wir Bedürfnisse haben, die befriedigt werden müssen. All das “beweist” uns, dass wir das Unmögliche vollbracht haben, von Gott getrennt zu sein. Weil wir glauben, das Unmögliche geschafft zu haben, können wir die daraus entstandenen Schuldgefühle nicht vermeiden. Und diese Schuld verschlingt uns und beabsichtigt, alle Anderen auch zu verschlingen (nieder zu machen). Das ist die Sünde von Macbeth, aber es ist auch die Sünde von uns allen. Wir wollen nämlich Gott (also die Ursache) sein.
Wenn du über eine Autorität ärgerlich bist, meinst du (fälschlich), du könnest diese Autorität durch deinen Ärger demütigen, was dir geistige Macht über sie zu geben scheint, jedoch nur in deiner eigenen Vorstellung. Das gilt auch für alle, von denen du denkst, sie hätten etwas falsch gemacht, was deine Wut über sie angeblich rechtfertigt. Wir lieben es nämlich, über unsere Autoritätspersonen oder über die Organisationen, die Autorität ausüben, wütend zu werden, öffentlich genauso wie in unserem Privatleben. Deshalb freuen wir uns stets auf den nächsten Skandal im Zusammenhang mit einer öffentlichen Person. Das ist das Autoritätsproblem. (Beispiel: Die entsprechenden Artikel in der Regenbogenpresse)
Von Anbeginn war unsere einzige Möglichkeit, gegen Gott zu revoltieren die, zu denken, mit Gott stimme etwas nicht. Es war der Gedanke: “ER war mir nicht genug. ER gab mir nicht die besondere Aufmerksamkeit, die ich von IHM wollte.”
Wir mussten uns also irgendwie einen fehlerhaften Gott ausdenken, um unsere Entscheidung zu rechtfertigen, IHN zu verlassen. Wenn wir erkannt hätten, dass im Himmel alles perfekt ist, und, dass wir vollkommen EINS sind mit Gott, unserer Quelle, so hätten wir niemals die Idee gehabt, etwas anderes zu wollen. Und dann wären wir auch nie zu Individuen, zu Einzelwesen geworden. Als wir aber einen ersten Eindruck davon bekommen hatten, was es bedeutet, ein Individuum zu sein, mussten wir das Ausführen unseres Plans, uns von Gott trennen zu wollen, rechtfertigen.
Wenn wir immer noch darauf bestehen, die Autorität abzusetzen (zu töten), indem wir unsere besonderen Bedürfnisse, z.B. nach besonderer Zuneigung, befriedigt haben wollen, so sollten wir wenigstens mit uns selbst so ehrlich sein, um zu beobachten, was wir da eigentlich tun. Deshalb: Nenne diesen Vorgang nichts anderes als das Ausleben des Autoritätsproblems.
Wenn ich die Haltung einnehme, “Ich will über das Universum regieren”, so bin ich wenigstens ehrlich mit mir. Ich muss meine eigenartige Haltung dann nicht mehr mit allerlei Plattitüden und Lust-Idealen überdecken. “Ich will König sein; egal worüber”, z.B. über meinen Geschäftsbereich, über meine Partei, über meinen Freundeskreis oder über meine Familie. Es kommt nicht darauf an, worüber. Aber ich will zuständig sein.
Psychologisch können wir König sein, indem wir Fehler in anderen Menschen sehen oder ihnen gegenüber kritisch eingestellt sind. Die Idee ist folgende: Wenn ich jemanden aus irgendeinem Grund nicht mag, z.B. meinen Vorgesetzen, und wenn mehrere Personen mit mir diesbezüglich übereinstimmen, so fühle ich mich psychologisch grösser als der Vorgesetzte, denn ich habe gegen ihn geurteilt und ihn somit erniedrigt. Deswegen habe wir alle dieses ungeheure Bedürfnis, kritisch und urteilend zu sein. Da wir auch Gott nicht direkt angreifen können, tun wir es mit unserer kritischen Haltung, z.B. hinter dem Rücken eines Betroffenen. Und gerade dies lässt uns unterbewusst noch schuldiger fühlen.
Du wirst dies auch beobachten, wenn du erkennst, dass du EKIW endlos studierst, und trotzdem noch wütend, verurteilend, kritisch und intolerant anderen gegenüber bist. Das vermittelt dir, deine angebliche Macht über EKIW. Es vermittelt dir im übertragenen Sinne, die “Macht” Gottes zu haben. Eigentlich geniessen wir es, wütend zu sein und durch unser Urteil, Recht zu haben, denn dadurch bleiben wir obenauf. Wenn wir diese, unsere innere Haltung aber beobachten, gewähren wir schlussendlich der Stimme des Heiligen Geistes Einlass, anstatt der Egostimme.
Auf Seite 193 des Texbuches befindet sich die Einführung zum 11. Kapitel, betitelt mit GOTT ODER DAS EGO. Hier handelt es sich darum, das Ego-Prinzip anzuschauen, das besagt, es könne immer nur der-Eine-oder-der-Andere gewinnen; nie beide gleichzeitig.
Der Zweck der Welt besteht darin -- aus Angst vor unseren unterbewussten Schuldgefühlen -- unsere Unschuld beweisen zu wollen, indem wir auf die Schuld von Anderen hinweisen. Deshalb halten wir stets Ausschau nach dem nächsten Schuldigen, (sei es beim Fernsehen, Zeitungslesen oder unter unseren Bekannten).
Was mich als Kursschüler(in) aus dieser auswegslos scheinenden Situation befreit, ist mein vorerst theoretisches Verständnis, dass wir geistig alle EINS sind. Wenn ich dich für irgendetwas beschuldige, so beschuldige ich mich eigentlich selbst, weil wir ja alle EINS sind. Deshalb sagt Jesus im Kurs, Wut sei nie gerechtfertigt, weil sie trennend wirkt. Es kommt nicht drauf an, was du getan hast, denn meine Wut auf dich hält uns immer getrennt.
Wir sind alle EINS, im Guten (Recht-Gesinntheit, Schuldlosigkeit) wie auch im Bösen (Falsch-Gesinntheit, Schuld). Wir unterscheiden uns in unserer geistigen Struktur überhaupt nicht, denn wir haben alle einen gespaltenen Geist, der aus Recht-Gesinntheit und aus Falsch-Gesinntheit besteht, sowie aus unserer Fähigkeit, uns für die eine oder die andere dieser zwei Denkweisen zu entscheiden. (Die Entscheidungs-Fähigkeit nennt Ken Wapnick den Entscheider, ein Begriff, der in EKIW nicht vorkommt.)
Wenn wir nicht verstehen, dass wir alle einen gespaltenen Geist haben, werden wir keinen Fortschritt mit EKIW machen. Jeder Gedanke und jede Tat, die das Getrennt-sein verstärken, sind vom Ego, deshalb sind sie mörderisch. Es kommt nicht darauf an, ob du den König mit einem Dolch ermordest oder ob du nur einen trennenden Gedanken über ihn hegst. Das daraus resultierende Schuldgefühl, wird dasselbe sein.
Schuld ist nie unvollständig. Schuld ist immer einhundert Prozent. Das Shakespeare Schauspiel “Macbeth” ist eine bildliche Darstellung dessen, was die Schuld gemacht hat. Daraus resultiert die folgende, bemerkenswerte Rede von Macbeth im Shakespeare Schauspiel mit demselben Titel:
“Und alle unsre Gestern (die Vergangenheit), führten Narren (Menschen),
Den Pfad zum staubigen Tod.
Aus, aus, kleines Licht! Das Leben (als Ego) ist ein wandelnd Schattenbild,
Ein armseliger Schauspieler, der sich sein Stündchen auf der Bühne
Brüstet und beunruhigt, und dann nicht mehr vernommen wird.
Ein Märchen ist dieses Leben, erzählt von einem Dummkopf (dem Ego),
Voll Lärm und Wut, das nichts bedeutet.”
Dr. Wapnick: Die Welt ist eine Welt von Lärm und Wut, die nichts bedeutet. Doch sie erscheint uns als sehr wirklich, weil sie eine Welt ist, die aus unserer Schuld über unsere Trennung von Gott, gemacht wurde. Unsere Welt ist eine Welt von Schmerz, Leid und Tod. Fast alle haben unglaubliche Angst vor dem Tod, ob es unser eigener Tod ist oder der Tod anderer Menschen oder der Tod von Haustieren.
Wir haben so viel Angst vor dem Tod, weil wir uns unterbewusst so sehr vom Tod angezogen fühlen. Deshalb ist das dritte Hindernis vor dem Frieden (T.S. 417, C.), nicht die Angst vor dem Tod, sondern die Anziehungskraft, d.h., die Attraktivität des Todes. Denn der Tod “beweist”, dass es Leben gab. Der Tod “beweist”, dass es Trennung gibt. Und der Tod “beweist”, dass es Bestrafung für die Sünde (uns von Gott getrennt zu haben), gibt.
Was dies ungeschehen macht, ist unser wachsendes Verständnis, dass wir voneinander nicht unterschiedlich sind. (Wir alle haben eine Recht-Gesinntheit; wir alle haben eine Falsch-Gesinntheit und alle haben die Fähigkeit, sich für die eine oder die andere dieser zwei Denkweisen zu entscheiden. (Siehe "der Entscheider", oben.) In diesem Sinne sind wir alle gleich.)
Eine der Kursreferenzen die ich hier besprechten möchte, ist auf der Textseite 203, Paragraph 4. : “Wenn wir uns also das Ego ansehen, dann betrachten wir keine Dynamik (Triebkraft), sondern Wahnvorstellungen.”
Seien wir uns bewusst, dass dieser Satz mitten im Text unter dem Titel “Die “Dynamik” des Ego” erscheint. Dynamik steht in Anführungszeichen, was bedeutet, dass das Ego eigentlich, überhaupt keine Macht hat. Es gibt also keine wahre Wirklichkeit im Egodenken, denn es ist bloss erfunden oder erträumt.
T.S. 203, 4.2 : “Du kannst ein Wahnsystem…” (Wapnick: die Welt ist ein riesiges Wahnsystem, d.h., die Welt ist Ausdruck eines riesigen Wahnsystems. Wahn = unwirkliche, zwanghafte Vorstellung von etwas, das nicht da ist.) “Du kannst ein Wahnsystem sicher ohne Angst betrachten, denn es kann keinerlei Wirkung haben, wenn seine Quelle (Wapnick: der falsche Glaube, unsere Trennung von Gott sei wirklich geschehen) nicht wirklich ist.”
Wir zeigen einander die Vergebung auf, indem wir uns bewusst werden, dass die scheinbaren Angriffe von anderen, keine Wirkungen auf uns gehabt haben. Wenn Angriffe keine Wirkungen auf uns gehabt haben, so ist uns auch nichts geschehen. Wenn uns aber nichts geschehen ist, so hat die Sünde keine Ursache und die Schuld auch nicht. So wird Sünde vergeben. Wir zeigen auf, dass die Ursache der Sünde gegen uns, keine Wirkung gehabt hat.
Es ist so wichtig, dies zu verstehen, um zu begreifen, dass Gott von unserer Trennung von IHM, absolut nichts weiss. Unsere Verrücktheit, unser Albtraum des Getrennt-seins, dem wir unterliegen, hat auf Gott keinerlei Wirkung gehabt. Gott hat nicht darauf reagiert; ER hat diesbezüglich überhaupt nichts getan, denn in der wahren Wirklichkeit ist nichts geschehen (wir haben uns alles nur erträumt).
Dieses Prinzip wird zum Denkmuster für alles, was uns Jesus lehrt im Bezug darauf, wie wir uns in der Welt (im Traum) geistig einstellen sollten. Gott zeigt uns auf, dass unsere scheinbare Sünde tatsächlich keine Wirkung gehabt hat. In Wahrheit ist nichts geschehen. Wenn nichts geschehen ist, gab es keine Wirkung und deshalb gab es keine Ursache. Wenn etwas keine Ursache ist, so existiert es nicht. (Es scheint nur zu existieren, genau wie in einem Traum.) Deshalb kommt Gottes Reaktion, in Form einer Nicht-Reaktion. Das ist der perfekte Ausdruck dessen, was Vergebung wirklich bedeutet. Wenn Gott (auf unser Getrennt-sein-wollen) reagiert hätte, wenn ER wirklich reagiert hätte, so würde dies bedeuten, dass wirklich etwas geschehen ist.
Die Ergänzungs-Schrift zu EKIW mit dem Titel, “Das Lied des Gebets”, besagt, dass wir etwas nicht vergeben können, wenn wir es zuerst wahrgenommen und somit wirklich gemacht haben, indem wir überzeugt sind, es sei auch wirklich geschehen sei. Dies wird in der genannten Schrift bezeichnet als, die Vergebung-zum-Zerstören.
Also nochmals, T.S. 203, 4.2 : “Du kannst ein Wahnsystem sicher ohne Angst betrachten, denn es kann keinerlei Wirkung haben, wenn seine Quelle nicht wirklich ist.” Die Quelle ist nicht wirklich, weil die Liebe Gottes nicht verändert wurde (durch unser Getrenntsein-wollen).
T.S. 203, 4.3 : “Es wird noch offensichtlicher, dass die Angst unangemessen ist, wenn du das Ziel des Ego wahrnimmst, welches so offenkundig sinnlos ist und, dass jede Mühe seinetwegen zwangsläufig für nichts vergeudet wird.”
Das Ziel des Ego ist, uns glauben zu lassen, dass wir getrennt sind und auf uns selbst gestellt. Aber die Trennung geschah nicht wirklich, weil dies (in der wahren Wirklichkeit) überhaupt nicht geschehen konnte. Daher ist das Nicht-reagieren gerechtfertigt, denn das Reagieren darauf ergäbe überhaupt keinen Sinn. Deshalb ist alles im Egodenken sinnlos.
Eine Reaktion auf die Schuld, die wir spüren, weil wir glauben, uns Gottes Rolle widerrechtlich angeeignet zu haben, ergibt keinen Sinn. Denn wir hätten uns Gottes Rolle unmöglich aneignen können. Nur in unserem Traum des Getrennt-seins haben wir dies erreicht. Doch hatte unser Traum des Getrennt-seins keinerlei Wirkung auf die Wahrheit, auf das EINSSEIN, auf Gott. Die Wahrheit bleibt immer was sie ist, EINS.
T.S. 203, 4.4 : “Das Ziel des Ego ist ganz ausdrücklich Ego-Autonomie.” Hier sehen wir eine andere Art, um über das Autoritätsproblem zu sprechen, nämlich, dass wir auf uns selbst gestellt sind. Wir sind somit nicht mehr Geist-in-Gottes-Geist, sondern wir sind getrennt von IHM. (In einem anderen Vortrag definierte Ken Wapnick den Trennungsgedanken sehr treffend so: “In Gott, der Alles-in-Allem” ist, bin ich (als Ego-Identifikation) nichts. In meinem eigenen Reich, meinem eigenen Denken jedoch, bin ich Alles-in-Allem, und da ist Gott nichts.")
T.S. 203, 4.5+6 : “Von Anfang an bezweckt das Ego, getrennt zu sein, sich selbst zu genügen und von keiner Macht abhängig zu sein ausser (von) seiner eigenen. Deshalb ist das Ego das Symbol der Trennung.”
Alles in unserem Egodenken scheint zu beweisen, dass die Trennung von Gott und voneinander, tatsächlich geschehen ist. Der Glaube an Sünde, Schuld, Angst, Angriff, Schmerz, Leiden und an den Tod, zeigt auf, dass wir allein sind und schutzlos. Alles in der Welt ist ein Schatten der Ego-Denkweise. Dies Denkweise hat zum Ziel, uns zu beweisen, dass wir nach eigenen Gesetzen leben können, dass wir nur von uns selbst abhängig sind. Und nochmals: Die Ursache der Ego-Denkweise ist das Autoritätsproblem.
Schuld entsteht, weil wir einfach nicht glauben wollen, was im oben zitierten Kurstext erläutert wurde. Das Egodenken lässt unweigerlich Schuld entstehen, die stets eine schreckliche, schreckliche Erfahrung ist. Wir haben keine Worte und keine Vorstellung in unserer Sprache oder in irgendeiner Sprache, um den unglaublichen Schrecken und um das riesig scheinende Ausmass unserer (unterbewussten) Schuldgefühle nur annähernd zu beschreiben.
Schuldgefühle kommen von unserem Selbsthass (über unsere erträumte Trennung von Gott). Deshalb ist unser Leben, unser Traum, so schmerzerfüllt. Dies bezieht sich auf die Schmerzen, die wir anderen zufügen, sowohl als auch auf die Schmerzen, die wir selbst erleiden. Gerade deshalb wurde der Körper gemacht (vom Ego, nicht von Gott), damit wir körperlichen und emotionalen Schmerz erfahren und dadurch im Ego verhaftet bleiben.
Alle Schmerzen kommen vom schrecklichen Gedanken, dass ich es verdiene, für meine Trennung von Gott bestraft zu werden.
Der Ego-Selbstschutz vor dem Entdeckt-werden dieses Mechanismus der Bestrafung, liess uns die Welt erträumen. Der Ego-Selbstschutz vor dem Entdeckt-werden dieses Mechanismus der Bestrafung, lässt uns glauben, wir könnten die Verantwortung für unsere Schuld, auf andere projizieren, d.h., wir könnten Schuld in anderen sehen und dadurch unsere eigene Schuld loswerden, was eine reine Lüge und deshalb ein Unmöglichkeit ist.
Im Gespräch
mit Kenneth Wapnick
(Teil 1)
(Übersetzung aus: Miracle Worker, Ausgabe 97, Nov/Dec 2010)
Im Folgenden handelt es sich um eine Kombination zweier Interviews, das erste geführt von
D. Patrick Miller, das andere von Susan Dugan.
[Anm.d.Ü.: alle in eckigen Klammern ergänzten Hinweise stammen von mir]
Auf dem Weg ins Kloster
entdeckte
Kenneth Wapnick ein Manuskript, das
seinem Leben eine andere Richtung gab:
Ein Kurs in Wundern.
Aufgewachsen in einem jüdischen
Elternhaus in Brooklyn, New York, und
auf eine hebräische Schule geschickt,
wandte er sich von organisierter Religion
und dem Glauben seiner Familie ab, aber
trotz alledem mit einer Ahnung von
etwas jenseits einer Welt von Körpern.
„Ich wuchs in einer Familie auf, in der es
viel Krankheit gab“, sagt er. „Und es
wurde mir klar, dass Krankheit nichts mit
dem Körper zu tun hat; dass es im Geist
geschieht.“Jedoch hielt Ken Wapnick sich
selbst bis zur Highschool
[entspricht Gymnasium] für einen Atheisten.
Er ließ nur Mozart und
Beethoven als seine “spirituellen Lehrer”
gelten. Seine Hinwendung während der
Teenager zeit zu klassischer Musik
bestärkte seine Vermutung: „Das
[Hören von Mozarts und Beethovens Musik] war
mein Durchbruch, und dann mein
Fenster zur andern Welt“, fügt er hinzu.
„Es ließ mich erkennen, dass es da mehr
gab, als wir sehen, studieren und
verstehen können. Es [die Musik von
Mozart und Beethoven]
war mein Tor zur
Spiritualität.“
Als sein Interesse geweckt war, studierte
Ken verschiedene spirituelle Lehren,
während er sein Geld als Doktor der
Psychologie verdiente und gerade
leitender klinischer Psychologe
in einer psychiatrischen Anstalt geworden war.
Für seine Dissertation in Psychologie
hatte es Ken Wapnick zur Mystikerin
HeiligeTeresa von Avila und zum
Studium ihrer Lehre hingezogen, wobei er
„all ihre Hinweise auf Gott und Jesus als
Sinnbilder für etwas anderes“ begriff.
Nachdem seine erste Ehe im Jahre 1970
endete, merkte Wapnick, dass sein Leben
zunehmend einsamer und mönchischer
wurde, und er fing an, die Bücher von
Thomas Merton zu lesen. Schließlich ließ
Wapnick sich katholisch taufen und
besuchte zwei Klöster in Israel, das eine
in Jerusalem als dem Ort, wo er sich
niederlassen wollte: die Abtei von
Gethsemane, wo Merton gelebt hatte.
Und dort beschloss er, dass es seine
persönliche Bestimmung wäre, ein Mönch zu werden.
Bevor er jedoch nach Israel ging, wurde
Ken Wapnick durch einen gemeinsamen
Freund den Schreibern von
Ein Kurs inWundern
, Helen Schucman und William Thetford, vorgestellt. Als Ken 1972 aus
Israel zurückkehrte, um noch die letzten
Angelegenheiten seines Lebens in den
Vereinigten Staaten
abzuschließen, traf
sich Ken
Wapnick mit Helen Schucman und
sah den Stapel von abgetippten
Bänden, die seinem Leben eine andere
Richtung geben sollten
und die später als
Ein Kurs in Wundern
bekannt wurden. Ken
war, wie er sagte: „sprachlos. Ich fand,
dieser Text war das Schönste, was ich seit
Shakespeare gelesen hatte, und das
s erwirklich etwas aussagte. Ich brauchte nur
wenige Tage, um mir klar zu werden, dass2 die Beschäftigung mit diesem Text
künftig mein Leben sein würde.“
Ken, Helen und Bill wurden schließlich
Freunde. Unter der Führung Jesu
arbeitete Ken ein Jahr lang eng mit Helen
zusammen, um das endgültige Manuskript von
Ein Kurs in Wundern
zu erstellen, zu bearbeiten, die Groß
-
und Kleinschreibung und die Zeichensetzung
einheitlich zu gestalten und im Originaltext
Untertitel einzufügen.
Kenneth hat ausgiebig über
Ein Kurs in
Wundern geschrieben und die
Kurs-Botschaft über 30 Jahre hinweg gelehrt.
Er und seine zweite Frau Gloria
gründeten die gemeinnützige ‚Foundationfor A Course inMiracles (FACIM) [in Roscoe]
an der Ostküste der USA und
verlegten später ihr expandierendes
Schulungszentrum nach Temecula, Kalifornien.
Frage (F): Sie hatten eine unmittelbare
Beziehung zu Helen und Bill und dem
Kurs.
Kenneth Wapnick (KW): Ich erkannte, dass sie meine Familie waren und ich zu ihnen
und dem
Kurs gehörte. Obwohl ich im
Kloster sehr glücklich war, wusste ich,
dass das nicht mein Zuhause werden
würde. Als ich begann, den Kurs
zu lesen, wurde mir immer klar er, dass dies die
perfekte Integration von Spiritualität und
Psychologie war. Ich konnte mich Gott
ebenso nah wie im Kloster fühlen, und
doch meine Psychologie beibehalten, in
Bezug auf die Arbeit, die ich künftig tun
würde. Der Kurs gab mir einen Weg, in der Welt, aber dennoch nicht von ihr zu sein.
Enormes Vertrauen
F: Erschien Ihnen die Übermittlung des Kurs
-
Materials durch Helen Schucman immer glaubhaft?
KW: Ich glaubte fest an Helen und
vertraute ihr bedingungslos. Ich wusste,
dass an ihr keinerlei Unehrlichkeit war.
Was sie über das[die Durchgabe des Kurses] sagte, war einfach vernünftig.
Helen hatte den Kurs nicht geschrieben.
Wenn Helen und ich dabei waren, das
Material zu bearbeiten, war sie tatsächlich
manchmal über bestimmte Passagen
bestürzt. Wir lasen etwas laut vor, und sie
lachte auf und sagte: „Ich verstehe nicht,
was das bedeutet!“ Also bestand mein
erstes Kurs-Lehren darin, Helen verstehen
zu helfen, was die betreffende Textstelle bedeutete.
F: Warum wählte Jesus solch einen
besonderen Weg, d.h. seine Botschaft
durch den Geist einer religiös
zwiespältigen Psychologin zu übermitteln,
um mit der modernen Welt zu
kommunizieren?
KW: Helen war sehr gespalten, aber ein
Teil von ihr agierte auf einer hohen
spirituellen Ebene. Auf dieser Ebene konnte sie eine Einheit mit Jesus zwecks Übermittlung des Kurses bilden. Man
könnte sagen, dass Helen eine
Psychologin wurde, damit der
Kurs in der
Art, wie er es tat, hervorkommen konnte,
in einer diesem psychologischen Zeitalter
angemessenen Form.
Bedeutung von Sigmund Freud
Helen war eine Freudianerin, die die
Psychoanalyse von Sigmund Freud sehr
gut verstand. Ich denke, dass der
Kurs aus diesem Grund die Bedürfnisse des
modernen westlichen Geistes so
unmittelbar getroffen hat. Ich glaube,
Freuds Arbeit wa
r extrem wichtig für die
spirituelle Entwicklung unserer Kultur.
„Als ich im Kurs zu lesen
begann, wurde mir immer
klarer, dass dies die perfekte
Integration von Spiritualität und
Psychologie war.“3 Heutzutage scheint es, dass [C.G.] Jung
der Gute ist und Freud der Bösewicht,
aber ich glaube, dass Freuds spiritueller
Beitrag, trotz seines aktiven Widerstands
gegen Religion, unvorstellbar groß war.
Jung sagte sogar: „Ich bin wie Josua, der
auf den Schultern von Moses steht.“
F: Wie kam es zur ‚ Foundation’?
KW: Sie begann als eine Organisation, die
mein Lehren unterstützen sollte. Ich habe
mich nie als jemanden gesehen, der einer
großen Organisation vorsteht, vor großen
Gruppen lehrt, all das schreibt, oder
irgendwelche Formalitäten erledigt, was
ich eben alles so getan habe. Das hat sich
einfach auf natürliche Weise ergeben. An
dieser Stelle käme ich in Verlegenheit,
wenn ich sagen müsste, was ein Lehrer
des Kurs es ist. Der Kurs sagt, was
jemanden zu einem Lehrer macht, ist,
dass er nicht irgendjemandes Interessen
als getrennt von seinen eigenen ansieht.
Also hat es nichts zu tun mit irgendeiner
Form oder mit einer formalen Ebene. Die
Vorstellung, zum Beispiel Zertifikate
auszugeben, wäre mir ein Gräuel.
F: Unter Berücksichtigung des jeweiligen
Charakters und der Werdegänge von
Helen, Bill und Ihnen kam es mir immer
verrückt vor, dass der Kurs allgemein als
ein Beispiel für New-Age-Spiritualität
bezeichnet wird. Werden nicht viele
Leute, die zu Ihnen zum Lernen kommen,
durch das wahre Wesen des Kurses ernüchtert?
KW: Ich würde es vielleicht nicht
Ernüchterung nennen, aber einige Leute
müssen doch erkennen, dass der Kurs kein
magischer, leichter Erlösungspfad ist.
Dies ist eine ernsthafte Angelegenheit, die
viel Studium und Einsatz erfordert.
F: Einige Menschen, die den
Kurs nicht
mögen, sagen: „Er ist mir einfach zu
komplex“, oder: „Er ist mir einfach zu
christlich; da ist zu viel von ‚Sohn Gottes’
und ‚Heiliger Geist’ die Rede.“ Sehen Sie
in der Ausdrucksweise des
Kurs es und der religiösen Sprache ein durchaus
beabsichtigtes Auswahlverfahren?
KW: Ja, ich denke, es ist kein Zufall, dass
die Satzstruktur schwierig ist. Wenn Sie
Shakespeare mögen, werden Sie die
Ausdrucksweise lieben, aber es ist
dadurch nicht leichter zu verstehen. Die
Begriffe werden nicht auf geradlinige
Weise erklärt, mit klar vorgegebenen
Definitionen und logisch aufeinander
aufbauenden Grundsätzen. Die Logik des Kurses
ist eher zyklisch oder, wie ich es
nennen würde, symphonisch.
Ich habe es niemals so empfunden, dass er als ein populäres
Buch für die breite
Masse gedacht war. Er ist nicht leicht zu
lesen. Seine Botschaft ist nicht verborgen
im Sinne von geheimnisvoll, aber man
muss Jahre daran arbeiten, seine eigene
Ego-Denkweise aufzuheben, um in der Lage zu sein, den
Kurs zu verstehen.
F: Was sind einige häufige
Missverständnisse bezüglich des
Kurs es?
Was ist er Ihrer Meinung nach nicht?
KW: Wir verbringen tatsächlich sehr viel
Zeit damit, den Leuten erkennen zu
helfen, was der
Kurs nicht ist: er ist nicht
biblisch, weder Judentum noch
Christentum noch Christliche Wissen-schaft. Der Kurs ist auch nicht
New Age,
Joel Goldsmith, oder Edgar Cayce. Der
häufigste Fehler, den die Leute machen,
ist, ihren früheren spirituellen oder
religiösen Weg auf den
Kurs draufzusetzen. Das ist ein nachvoll-ziehbarer Fehler,
aber solange man ihn
macht, wird man nicht begreifen, was der
Kurs
aussagt. Ich denke, dass das auch mit
[der Lehre von]
Jesus so geschehen ist. Das
Neue Testament wurde aus der
Sicht des
Alten Testaments geschrieben, daher
wurde Jesus zu einer Erfüllung der
Prophezeiungen des Alten Testaments.
Ich denke, der wirkliche Jesus ist in all
dem
abhanden gekommen
.
4
Im Wesentlichen sagt der Kurs, dass nur
der reine Geist wirklich ist und dass es
nichts anderes gibt. Er sagt auch, dass
Gott nichts mit der Welt der Materie zu
tun hat. Er sagt, dass die eigentliche Rolle
von Jesus, oder des Heiligen Geistes,
nicht darin besteht, Probleme für Sie zu
lösen, sondern eine liebende Gegenwart
in Ihrem Geist zu sein, die Sie erinnert, die
Welt von Zeit und Materie nicht als
wirklich anzunehmen. In der Verbindung
mit Jesus berichtigen Sie Ihre falsche
Wahrnehmung. Das ist etwas ganz
anderes als zu Jesus zu beten, dass er Ihre
Probleme in dieser Welt löse, oder dass er
Ihnen sagen soll, was Sie tun sollen.
F: Glauben Sie, dass Schüler von EKIW
verwirrt werden, wenn sie es nicht
schaffen, die Grundlage des
Kurses zu akzeptieren?
KW: Wenn der
Kurs sagt, die Welt sei eine
Illusion, meint er das in wörtlichem Sinne.
Die Folgen, die sich daraus ergeben,
entziehen sich oft den Menschen, weil sie
nicht erkennen, wie tiefgreifend wir mit
dem Körper identifiziert sind. Wir sehen den Kurs
durch die Augen unseres
Körpers, und wir denken, Jesus ist ein
Körper, der zu mir als Körper spricht, mir
sagt, ich sollte Ihnen vergeben als einem
Körper. Doch damit hat es nichts zu tun,
weil es keinen Körper gibt [weil der
Körper, wie der Kurs besagt, eine Illusion, eine Täuschung ist]; es ist alles in meinem
Geist vollbracht. Es ist das Miss
-
Verständnis über den Geist und den
Körper, das in Kapitel 2
[des Textbuches]
als Verwechslung der Ebenen bezeichnet
wird. Alle Missverständnisse
–die Rolle
des Heiligen Geistes, der Zweck des Kurses, sich einer Führung zu
überantworten, eine Stimme zu hören, rühren daher, dass nicht verstanden wird,
dass es buchstäblich keinen Körper gibt,
keine Welt. Wenn man das einmal
verstanden hat, wird alles wunderbar klar.
Herausforderung der Psychotherapie
F: In seinem Buch
The Road Less Traveled [die dt. Ausgabe trägt den Titel Der wunderbare Weg; Untertitel: Eine neue spirituelle Psychologie]
schreibt M. Scott Peck, dass
die Herausforderung der Psychotherapie
nicht darin besteht, die Menschen dahin
zu bringen, zu erkennen, was in ihrem
Leben falsch läuft, sondern dass sie etwas
damit anfangen können, wie es in ihrem
Leben zum falsch Gelaufenen gekommen ist. Kann man das nicht vergleichen mit
der Schwierigkeit, die der Kurs aufweist?
KW: Ich stimme Peck nicht ganz zu. Ich
denke, die meisten Menschen sind sich
bewusst, dass etwas in ihrem Leben
verkehrt läuft, aber sie wissen nicht, was
es ist–nämlich ihre andauernde
Entscheidung, getrennt von Gott zu
bleiben. Es erfordert viel Arbeit, das
einfach zu verstehen. Aber wenn man erst
einmal dahinter
gekommen ist, wird man
automatisch ‚noch einmal wählen’, wie es der Kurs
ausdrückt. Sobald man sich über
diese eigenen Entscheidungen im Klaren
ist–und dass man allein verantwortlich
für sein Leben ist, weil es der eigene
Traum ist–wird man die richtige Wahltreffen.
F: Aber ‚noch einmal wählen’ ist keine
einmalige Entscheidung wie z.B. in dem religiösen Sinne von ‚errettet werden’. Es ist vielmehr ein andauernder Entwicklungsprozess.
KW: Richtig. Wenn man einmal anders
gewählt hat, wird man dahinter eine
weitere Entscheidung vorfinden, die
getroffen werden muss, und dahinter
wieder eine andere Ebene
usw. Es ist ein
Prozess des Aufhebens der Welt, die wir
fehlerschaffen haben. Das Ego erfand
Zeit und Raum, um Abstand herzustellen
zwischen der Ursache der Welt–sprich, unserer Entscheidung, an die Welt
zuglauben–und ihren Wirkungen auf uns,
so dass wir das Leid der Welt erleben,5
ohne zu erkennen, dass wir die alleinige
Ursache davon sind.
F: Wie denken Sie über gewisse
Menschen, die offensichtlich die
Botschaft des
Kurses aufweichen oder die
versuchen, die Botschaft des Kurses
leichter akzeptabel zu machen?
KW: Ich denke, wenn man anfängt, einige
der schwierigen Prinzipien heraus-zunehmen, hört es auf,
Ein Kurs in Wundern zu sein.
Es gibt eine Zeile im Textbuch, wo Jesus sagt: „
Dieser Kurs wird ganz oder gar nicht geglaubt“ (T-22.II.7:4).
Mit anderen Worten, das Denksystem
von EKIW ist ein vollkommen
integriertes Ganzes, und wenn man einen
Teil davon herausnimmt, fällt das Ganze
auseinander. Man braucht den Kurs nicht
aufzuweichen, bloß um den Leuten die
Botschaft zu bringen, dass Gott sie liebt.
F: Der Kurs
selbst scheint aber doch zu
weit verbreiteten Interpretationen
einzuladen, weil er eindeutig erklärt, dass
jeder, der seine drei Teile beendet, ein
‚Lehrer Gottes’ geworden ist. Der Autor schenkt Kurs
Schülern Vorbehaltslos sehr
viel Vertrauen.
KW: Das Vertrauen besteht darin, dass
die Botschaft nicht zerstört wird, egal, was
geschieht. Ein großer Vorteil des
Kurses
ist, dass wir letztendlich wissen, was Jesus
wirklich sagen will. Ganz am Anfang
wurde uns gesagt, dass das
Buch weder
jemals verkürzt oder verdichtet werden
darf noch die einzelnen Teile jemals
getrennt vertrieben werden dürfen. Es ist
immer die Ursprungsform zu erhalten.
Situationen der Krise
F: Ich begegnete dem
Kurs
mitten in einer
ernsten gesundheitlichen
Krise, als mein
Ego schon sehr angeschlagen war
.
Ich glaube nicht, dass ich mir den
Kurs sonst
hätte verpflichtend vornehmen können.
Kommen eigentlich viele Schüler in
Krisensituationen zu Ihnen?
KW: Wir versuchen klarzustellen, dass wir
nicht dazu da sind, irgendjemandes
persönliche Probleme zu lösen. Was wir
anbieten, ist eine Klarstellung von
Kurs
Prinzipien, ein Verständnis, das ihrem
Studium des
Kurses helfen kann. Ihr eigenes
Kursstudium mag ihre Krise
lindern, aber wir können es nicht leisten.
F: Da der Kurs ja
nicht als psychologische
Selbsthilfe im üblichen Sinne gedacht ist,
wie verändert er dann Menschen?
KW: Menschen, die den
Kurs studieren,
lernen letztendlich, dass sie Verant-wortung für alles, was sie tun,
übernehmen müssen; sie werden viel
weniger anfällig dafür, ihren Egoismus
und ihre Opferhaltung zu rechtfertigen.
Das bedeutet nicht, dass ihre Egos
verschwinden, aber viele
Kursschüler beginnen zu verstehen, dass ihr Ego
schuld ist an ihren Problemen. Sie finden
Hoffnung in der Erkenntnis,
dass sie
nicht die Welt oder andere Leute ändern
müssen, um Frieden zu finden. Im
Kurshaben sie ein Werkzeug, Frieden zu
finden, auch wenn es eine Weile dauert.
F: Einige
Kursschüler
könnten die Idee
totaler Verantwortlichkeit erdrückend
finden; was lässt sie trotzdem
weitermachen? Was genau fühlt sich
daran gut an?
KW: Was sich gut anfühlt, ist ein Gefühl
von Hoffnung, die der
Kurs anbietet.
Es ist nicht die naive Hoffnung, dass Gott
oder der Heilige Geist herabsteigen wird
und uns die Probleme
wegnimmt,
sondern es ist die wirkliche Hoffnung,
dass in uns das Potential vorhanden ist,
glücklich zu sein. Selbst wenn man sich
nicht voll dafür entschieden hat, versteht
man, dass man seinen Geist ändern
könnte, indem man Jesus um Hilfe bittet.
Häufige Fehlanwendungen
F: Was sind Ihres Erachtens die
häufigsten falschen Anwendungen des 6 Kurses?
KW: Der Kurs ist sicherlich dazu
bestimmt, in der Welt gelebt zu werden,
aber ich glaube, die Menschen machen
den Fehler, dass sie ihn zu wörtlich auf die
Belange der Welt anzuwenden versuchen.
Der Kurs ist grundsätzlich eine
Geistesschulung.
Jemand fragte mich
kürzlich, welche Art von Moralsystem der
Kurs vorschlägt, und ich sagte ihm einfach
dies: Indem du lernst, dich mehr und
mehr mit Jesus zu verbinden und weniger
mit dem Ego, wirst du automatisch
lernen, das zu tun, was liebevoll und
hilfreich ist für deine
Beziehungen, deinen
Job usw.,
welche Formen auch immer
dein Leben annimmt.
In diesem Sinne will der
Kurs
in jeder
Lebenssituation angewandt werden, aber
er sollte nicht so gelesen werden, dass er
irgendwelche besonderen sozialen
Programme oder eine politische
Grundhaltung vertritt. Da
EKIW besagt,
dass da buchstäblich keine Welt ist, nur
ein Traum davon, ist dem
Kurs
nicht daran
gelegen, dass man versucht, den Traum zu
verbessern. Er möchte einzig den Geist
des Träumers verändern. Wenn das
vollbracht ist, wird sich der Traum
automatisch auf die eine oder andere Weise verändern. Aber es ist der Geist des Träumers, der im Mittelpunkt des
Interesses von EKIW steht.
Ein häufiger Fehler von
Kursschülern ist,
dass sie versuchen, Gott in die Welt
hineinzuziehen, was der Kurs so ausdrückt: „
die Wahrheit der Illusion zu überbringen
“ (T-18.III.1:1), während die
Zielsetzung das
genaue Gegenteil sein
sollte nämlich, unsere Illusionen der
Wahrheit zu übergeben.
F: Der Kurs
ist von einigen als Absage an
soziale Verantwortlichkeit interpretiert
worden. James Hillman bezichtigte ihn
sogar, er biete einem versteckten,
rechtsgerichteten Programm Unter-schlupf.
Andererseits verhehlt Marianne
Williamson, eine sehr namhafte
Kurs-Verfechterin, nicht ihre liberale politische
Einstellung. Wie antworten Sie auf diese
stark unterschiedlichen Interpretationen?
KW: Jesus ist weder links noch rechts,
und es wäre ein Fehler, irgendeine
politische Philosophie aus den
Kurs
-
Prinzipien abzuleiten. Der Kursbeschreibt sich selbst als „
ein Kurs in Ursache, nicht in Wirkung“
(T-21.VII.7:8). Das bedeutet,
dies ist ein
Kurs, wie man seinen Geist
ändert–was die Ursache von allem ist–
und nicht wie man sein Verhalten ändert,
was die Wirkung ist. Die
unmissverständliche Botschaft des
Kurses
ist, den Heiligen Geist als
Lehrer zu
wählen, und nicht das Ego.
F: Sie und Gloria haben beide manchen
politischen Aktivismus in Ihrer
Biographie hinter sich. Sind Sie durch den
Kurs jetzt weniger an politischen
Streitfragen beteiligt oder anders?
KW: In den Sechzigern nahm ich an
Bürgerrechtsmärschen in Mississippi teil,
die von Dr. Martin Luther King angeführt
wurden. Ich war betroffen, dort genau so
viel Hass unter den Marschierenden
vorzufinden wie unter den Weißen, die
uns aufhalten wollten. Wir waren uns
einfach sicher, dass wir die Guten waren.
Ich denke, es ist möglich, ein Aktivist zu
sein ohne die Denkweise von Widerstand.
Eine von Kings Botschaften an die
Schwarzen in Mississippi lautete: „Sie
können euch nicht das Rückgrat brechen,
wenn es nicht schon gebeugt ist.“ Er
wollte, dass sie anderen Geistes über sich
„Indem man sich mehr
und mit
Jesus
verbindet
und weniger mit
dem Ego, wird man automatisch
lernen, das zu tun, was liebevoll
und hilfreich ist.“
Homepage online Alois Samuel Moschini
Auf meinen neuen Internetseiten
stelle ich mich und einiges was mich sehr bewegt vor.